Technische Kontrolle einer Internet-Präsenz
Eine technisch funktionierende Website macht noch keine
benutzerfreundliche Website. Allerdings ist technisches
Funktionieren eine notwendige Voraussetzung.
Kontrollieren Sie den Quellcode Ihrer Webseiten, bzw. die Arbeit
Ihrer Partner. Vertrauen ist gut, Wissen ist besser.
Für Laien ist
es natürlich schwer, Qualität angemessen
zu beurteilen. Im Internet gibt es allerdings Hilfen,
die Ihnen ein gewisses Maß an Kontrollmöglichkeiten -
bezüglich des technischen Funktionierens - geben.
Und damit auch Argumente gegenüber Ihrem Dienstleister.
Alle Dienste, auf die ich hier verweise, sind kostenlos
(abgesehen von den Online-Kosten).
Als Laie oder Kunde werden Sie nach einer Optimierung des Quellcodes
vielleicht keinen Unterschied sehen können. Das
bedeutet aber nicht, dass guter Quellcode kein Honorar wert sei.
Ihre Domain
Überprüfen Sie, ob Sie Ihre Domain tatsächlich besitzen oder nur
"gepachtet" haben
Erschreckenderweise haben einige Zeitgenossen ein ausgesprochen
lockeres Verhältnis zu Eigentum. Ich hatte Kunden, die glaubten,
im Besitz einer Domain zu sein, aber leider weit gefehlt - der
Vertragspartner nahm es da nicht so genau. Er hatte sich selbst
als Besitzer eingetragen.
Checkdomain.com dient eigentlich dazu, zu überprüfen, ob ein
(Toplevel-) Domainname noch frei ist. Bei vergebenen Domainnamen
werden u.a. folgende Informationen angezeigt:
Owner:
Administrative Contact:
in beiden Einträgen sollte Ihr Unternehmen stehen. Es sei
denn, Sie haben ausdrücklich (!) ein Pachtvertrag mit befristetem
Nutzrecht o.ä. vereinbart.
Ist ihre Website zu 100 Prozent erreichbar?
Lassen Sie sich benachrichtigen, wenn Ihre Website
nicht erreichbar ist. Internetseer überprüft das kostenlos, bei max. 2 Domains.
Sie erhalten eine dann E-Mail zur Information.
Sobald Ihre Website wieder erreichbar ist, erhalten Sie erneut eine
E-Mail. Sie müssen dazu die Adresse Ihrer Website
bei Internetseer anmelden.
Technische Eigenschaften - die inneren Werte
Das Aussehen
einer Webseite ist nur die Oberfläche, unter der sich technische und
funktionale Aspekte verbergen. Leider sind die
bei den meisten Internet-Präsenzen schlecht.
Gespart wird gerne bei dem, was Sie als Kunde nicht sehen können.
Außerdem: Was bei Ihnen funktioniert, funktioniert noch lange
nicht bei Ihren Besuchern. Lassen Sie sich nicht erzählen, dies
oder jenes sei aber Standard, ohne solche Aussagen zu hinterfragen.
Websites sollten kompatibel sein - nicht optimiert für den Browser XY,
sondern für Menschen.
Korrekter HTML-Code
Die Sprache "HTML" ist die Basis der Web-Seiten. Wenn hier Fehler
auftreten, kann die Seite auf manchen Browsern nicht korrekt
dargestellt werden.
Den Code einer Web-Seite können Sie mit dem Validator
des World Wide Web Consortiums (W3C) testen. Das W3C ist die oberste
Instanz in Sachen HTML. Sie finden den W3C-Validator unter der
Adresse
http://validator.w3.org/.
Geben Sie in das Feld die Adresse der Ihrer Webseite ein.
Behinderten- und Suchmaschinentauglichkeit
Blinde können auch im Internet surfen. Sie können
nur reinen Text gebrauchen, der wird dann vorgelesen.
http://www.cast.org/bobby/
überprüft Ihre Webseiten auf Behindertentauglichkeit.
Sie können sich Ihre Website auch im Reintext-Modus ansehen.
Lynx, der Urahn der Internetbrowser, ist ein reiner Textbrowser,
der keine Bilder darstellt.
Damit Sie sich nicht extra einen Lynx-Browser installieren müssen,
gibt die Webseite "Lynx Viewer". Rufen Sie die Seite
http://www.delorie.com/web/lynxview.html
auf, geben Sie Ihre Adresse ein.
Nach ein paar Sekunden erhalten Sie die Lynx-Darstellung
und können sogar richtig damit surfen. Falls Sie nur verwirrendes
Zeug erhalten, zwischen dem Sie den Text und die
Verweise suchen müssen, ist die Webseite fehlerhaft
konstruiert.
Falls Sie der Ansicht sein sollten,
"Die weltweit etwa 750 Millionen
Behinderte im Internet sind
nicht unsere Zielgruppe":
Die Roboter der Suchmaschinen "sehen" die Inhalte einer
Webseite ähnlich wie ein Lynx-Browser bzw. wie Blinde.
Die Roboter sind für Bilder und andere
Elemente "blind". Falls Lynx nichts Verwertbares darstellt, werden
Suchmaschinen nichts Verwertbares indizieren können -
mal ganz abgesehen von den Grundrechten für
(von Ihrem Webdesigner) behinderte Menschen.
Optimierung für die Suchmaschinen
Suchmaschinen können mit zusätzlichen, für den Besucher unsichtbaren
Informationen gefüttert werden. Diese stehen u.a. in den sogenannten
Meta-Tags.
http://www.webmasterplan.com/de/
bietet unter "Voreintrags-Check" eine Testmöglichkeit. Hier
wird überprüft und bewertet, ob eine Seite für
Suchmaschinen optimiert ist - zumindest formal.
Test und Optimierung der Ladezeit
Ob eine Webseite eine zu lange Ladezeit benötigt, können Sie
(wenn auch eingeschränkt) selbst beurteilen: Rufen Sie einfach
die Seite auf und warten Sie, bis sie komplett dargestellt ist.
Benötigen Sie aber ein reproduzierbares Testergebnis und
unbestechliche Zahlen, ist wieder eine Web-Seite von
Webmasterplan
eine große Hilfe: Der "Ladezeit-Check"
Nach Eingabe der Adresse in das Feld "URL"
wird das Ergebnis sowohl als Schulnote als auch mit zusätzlichen
technischen Informationen ausgegeben (Ich finde die
Noten, die hier vergeben werden, ziemlich großzügig).
Aus psychologischer Sicht wären Ladezeiten unterhalb von 0,1 Sekunden
optimal. Das ist zur Zeit technisch fast unmöglich.
Die Ladezeit
sollte aber möglichst deutlich unter 10 Sekunden liegen.
Die Hälfte Ihrer potentiellen Kunden wartet nicht länger, das belegen
viele Studien.
Auf
Webmasterplan
finden Sie noch andere kostenlose Testmöglichkeiten,
zum Beispiel:
Die Überprüfung nach toten Links
Der "Link-Check" überprüft die Verweise einer Seite
auf Gültigkeit.
Dem Besucher einen toten Link zu präsentieren ist etwas versprechen,
was man dann nicht einhält.
Bild-Komprimierung
Beim der "Image-Komprimierung" wird versucht, die Dateigrösse einer
Grafik ohne Qualitätsverluste zu reduzieren, um die Ladezeit
der Web-Seite zu verringern. Gelingt dies, hat Ihr Webdesigner
nicht gewissenhaft die Grafiken bearbeitet.
Software-Tools
Tools zur technischen Kontrolle von Webseiten finden sie auch in
Form von Software. Schauen Sie doch mal in den Freeware-Archiven
nach, unter Kategorien wie "HTML-Tools".
Ihre Website auf fremden Computern
Jetzt müssen Sie ein wenig an Ihrem Browser und Computer
herumspielen. Wahrscheinlich haben Ihre Besucher eine andere
Hard- oder Software als Sie. Deshalb begeben wir uns jetzt in Richtung
der Ebene "kleinster gemeinsamer Nenner".
Stellen Sie die Auflösung für den Monitor auf 800x600, besser noch
640x480 Pixel ein. Wähle Sie eine Farbtiefe von 256 Farben,
besser wäre Graustufen oder schwarz/weiß.
Dann gehen Sie online und betrachten Ihre Website.
Die Website muss funktionieren und sollte visuell keine
Zumutung sein.
Jetzt zu den Browsereinstellungen:
Irgendwo im Menü Ihres Browsers gibt die Möglichkeit, die
Voreinstellungen zu verändern (gehen Sie einfach die Menüleiste
einmal durch oder bemühen Sie die Hilfefunktion):
Schriftgröße
Interessant ist es, die Schriftgröße
zu verändern. Viele Computer-Benutzer stellen z.B. eine kleinere
Schrift ein, weil sie nur einen kleinen Bildschirm haben und dann
mehr Text sichtbar ist. Andere stellen eine größere Schrift ein,
weil sie weiter entfernt vom Bildschirm sitzen oder Sehprobleme haben.
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In vielen Fällen wird eine deutlich veränderte Schriftgröße das
"Layout" einer Webseite kräftig verändern.
Die Veränderungen sollten aber erträglich sein,
jedenfalls muss die Website funktionieren.
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In anderen Fällen verändert
sich gar nichts. Auch das ist schlecht, weil die
individuellen Einstellungen des Besuchers ignoriert werden.
Farben
Wer öfter Webseiten mit schlecht zu lesenden Farbkombinationen
aufsucht, kann einer Webseite seine eigenen Text- und Hintergrundfarben
"aufzwingen", und schon ist alles gut lesbar. Aber leider nur,
wenn der Webdesigner keinen Fehler gemacht hat.
Erweiterungen / PlugInns
Dazu gehören JavaScript, Java, ActiveX, Flash, RealAudio und
einige weitere Formate. Nicht bei jedem Besucher sind
alle diese Erweiterungen vorhanden bzw. eingeschaltet.
Schalten Sie also einmal all diese Erweiterungen ab und sehen, was von der
Website übrig bleibt. Auch wenn alle Erweiterungen
abgeschaltet sind: Text, Bilder und Navigation müssen funktionieren.
Das Grundgerüst der Website sollte erhalten bleiben.
Keinesfalls darf ein leerer Bildschirm auftauchen.
Dann ist die Site eine Fehlkonstruktion,
die einen großen Teil der Besucher - Ihre potentiellen Kunden -
aussperrt.
Haben Sie Interesse an einer ganzheitlichen Bewertung Ihrer Seiten?
weiter mit:
siehe auch:
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Performanz:
kurze Antwortzeit,
Funktionalität, Zugriffsmöglichkeit
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